Johnny Depp ist ja ein sehr renomierter Schauspieler. Er hat schon viel geleistet, etliche Filme gedreht und schon so manche höchstinteressante Rolle verkörpert. Sein größtes Problem ist wohl, dass er sich mit der Rolle des Captain Jack Sparrow aus Pirates of the Caribbean ein Denkmal gesetzt hat, über welches ein Johnny Depp heutzutage größtenteils definiert wird.
Umso schöner Johnny Depp mal nicht als abgedrehten Piraten auf der Leinwand zu sehen. Diesmal mimt er nämlich John Dillinger, einen Kriminellen spezialisert auf Banküberfälle, welcher Anfang der 30er Jahre sein Unwesen unter anderem in der floreszierenden US-Metropole Chicago treibt.
Ich hatte mir im Vorfeld einige Kritiken durchgelesen und mich über den Streifen informiert. Jener meinte, der Film wäre nicht der Kracher, zu lahm, zu sehr auf Depp zugeschnitten. Andere wiederum lobten Public Enemies in den höchsten Tönen, als eine sehr authentische Biografie eines Ganoven, der wohl langsam einsehen muss, dass er der letzte seiner Art ist.
Ganz ehrlich, ich fand den Film stark. Er ist zwar wirklich langsam ins Rollen gekommen, er brauchte seine Zeit, doch je länger er lief, desto besser gefiel er mir.
Hinzu kommt, dass ich das ganze Genre rund um das Ganoventum in den 30er Jahren sehr interessant finde. Das Setting hat mir sehr gut gefallen, auch wenn es manchmal etwas übertrieben war, diese Feuergefechte mit Thompson und Winchester.
Nichstdestotrotz, Michael Mann hat das nicht schlecht gemacht, auch wenn er der Rolle Christian Bales, den Special Agent Melvin Purvis, vielleicht etwas mehr, tja, wie soll man es sagen, es hätte wohl nicht geschadet, ihn Dillinger ebenbürtiger zu machen.
Aber allen in allen, ein sehr gutes Biopic über einen Gauner, der sein Leben so liebt, wie es ist. Umso mehr trauert er diesem hinterher, welches sich langsam aber sicher dem Ende neigt. Kriminelle von seinem Schlag gibt es nicht mehr. Im Volk wird er als Held gefeiert, als Robin Hood der Neuzeit (wollte ich eigentlich nicht schreiben ;D). Von den Gesetzeshütern als Staatsfeind Nr. 1 ausgerufen, lebt er riskant und geradlinig, ohne einen Gedanken an den nächsten Tag zu verschwenden. Doch am Ende hat er alles verloren. Sein Mädchen, seine treuesten Kumpanen, seine Freiheit. Doch wehmütig kann er nicht sein, denn er lebte das Leben, welches er immer leben wollte.
Ich kann Public Enemies auf jeden Fall weiterempfehlen.
Ciao für Heute
PS: Oh man, ich bin so auf Inglorious Basterds gespannt. Aber wer ist das nicht?
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