Wie bereits angekündigt, werde ich mich hiermit zu Quentin Tarantinos neuesten Streifen Inglorious Basterds äußern. Und wer es leid ist, eine weitere Lobeshymne auf diesen Film lesen zu müssen, der sollte sich diesen Text trotzdem durchlesen.
Oh mein Gott, wie gut war bzw. ist der Film denn? Letzten Donnerstag lief der Film das erste Mal im Kino zu Wittenberg an. Da der Film ja schon vorher urst gehypt wurde, dachte ich mir, dass das sonst so spärlich besuchte Wittenberger Kino endlich mal wieder richtig voll werden würde. Falsch gedacht. Stolze 14 Kinogänger fanden sich zur 2. Vorstellung am Tag der Premiere im örtlichen Kino ein.
Gut, umso besser für Kumpel A und mich, sich optimal mittig im Kino zu platzieren und dem so hochgelobten Streifen entgegen zu fiebern. Und wie wir uns darauf gefreut haben.
Und das vollkommen zurecht. Mein lieber Scholli, um es primitiv auszudrücken: Geil!
Es ist nicht leicht zu beschreiben, Tarantino lässt Inglorious Basterds einfach passieren. Als Zuschauer macht man sich ja seine Gedanken, was denn als nächstes passieren könnte. Und Tarantino hat mich einige Male auf dem falschen Fuß erwischt. So oft kamen Dinge, mit denen ich niemals gerechnet hätte. Der Film ist an manchen Stellen so wirr zusammengesetzt, mit kleinen Storyintermezzos der Pro- und Antagonisten, trotzdem bleibt das Gesamtbild einfach klasse.
Alleine die Musik zum Film. Die war öfters so unpassend, was den Film jedoch gleich wieder extrem cool gemacht hat. Nie war unpassend gewählte Musik so passend zum Film. Auch wenn es paradox erscheinen mag.
Zur Besetzung: Spitzenklasse. Das Christoph Waltz eine hochrangige Auszeichnung für seine Rolle als Hans Landa erhalten wird, das steht wohl außer Frage. Er spielt es einfach grandios, diesen teuflischen, hochgebildeten SS-Standartenführer. Ganz großes Kino. Auch Brad Pitt als Lt. Aldo Raine, der Anführer der Basterds, weiß zu überzeugen. Die gesamte Besetzung an sich ist unglaublich gut gewählt. Wie gut ein Til Schweiger rüberkommt, wenn er mal nicht mehr als 2 Sätze Text in einem Film hat.
Inglorious Basterds wirkt so authentisch, doch wiederrum auch sehr überzogen, was ich in keinem Fall als Kritkikpunkt sehen möchte. Es ist kein geschichtstreuer Film, muss er aber auch nicht, weil Tarantino weiß, wie er eine Geschichte zu erzählen hat. Schnörkellos, direkt, ohne Rücksicht auf Verluste. Wo man als Zuschauer selber denkt, "Ach, die Basterds werden´s schon überleben, sie sind schließlich die Basterds!". Fehlanzeige, Tarantino lässt einfach sterben.
So überleben bei einer Schießerei in einer kleinen französischen Dorfschenke eben nicht zwei Basterds, sondern ein betrunkener deutscher Wehrmachtssoldat, welcher wild durch besagte Bar mit seinem Maschinengewehr ballert.
Inglorious Basterds ist einfach saucool. Kaltblütig Charaktere, amüsante Situationen, ewig wirkende Dialoge, welche aber äußerst treffend sind, eine abstruse Story, ein makaberes Ende. Aber allen in allen ein Film, der überzeugt, der seine Geschichte immer weiter erzählt, egal wie abstrakt und unglaublich es gerade wird, das Gesamtbild bleibt eines: Fantastisch.
Chapeau Quentin Tarantino. Mehr kann ich gar nicht schreiben, man sollte sich den Film einfach selber anschauen, Vielleicht lieh ich auch völlig falsch, vielleicht seht ihr das anders. Aber für mich ganz klar einer der Filme des Jahres 2009.
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